Welche Impfungen benötigt der Rottweiler wirklich?
Welche Impfungen benötigt der Rottweiler wirklich?

Welche Impfungen sind für den Rottweiler sinnvoll?


Wie andere Hunde auch, benötigt der Rottweiler Schutzimpfungen, etwa gegen Tollwut und Staupe.

Die Impfung des Rottweilers muss dabei je nach Impfstoff jährlich aufgefrischt werden.

Einige Impfstoffe schützen den Hund auch über zwei bis drei Jahre hinweg. Nachfolgend finden Rottweilerhalter und solche, die es werden möchten, alle wichtigen Informationen zu den notwendigen Impfungen.

Mit regelmäßigen, aber nicht übertriebenen Impfungen kannst Du die Lebenserwartung Deines Rottweilers verlängern.


Staupeimpfung im Welpenalter dringend notwendig

Impfpass für den Rottweiler
Alle Impfungen die der Rottweiler erhält, werden im Impfpass vom Tierarzt eingetragen.

Die Staupe ist eine tödliche Virusinfektion, die neben Hunden auch andere Tiere betreffen kann. Die Infektion verläuft in der Regel sehr kompliziert und endet in vielen Fällen tödlich.

Vor dem Einführen der Staupeimfpung im Jahr 1960 erlagen zahlreiche Haus- und Hofhunde dieser schweren Krankheit. Heute gehört die Staupeimpfung zu den ersten Impfungen, die der Rottweiler im Welpenalter bekommt.

In der achten Lebenswoche bekommen die Junghunde die erste Impfung, ein Kombipräparat gegen Staupe, Leptostirose, Hepatitis und Parvovirose.

Diese Impfung wird nach vier Wochen noch einmal wiederholt. Bei diesem zweiten Impftermin bekommt der junge Rottweiler außerdem seinen Impfschutz gegen Tollwut.

Auch in der 16. Lebenswoche erfolgt noch eine Auffrischung derselben Impfkombination, bevor die Grundimmunisierung nach diesem Termin abgeschlossen ist. Die Auffrischimpfungen gegen Tollwut und Leptospirose erfolgen jeweils ein Jahr später, wobei speziell gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis nur alle drei Jahre nachgeimpft werden muss.

Hepatitis contagiosa canis (HCC)

Gesunder Rottweiler durch Impfungen?
Impfungen sind für die Gesundheit des Rottweilers wichtig.

Die Hepatitis contagiosa canis, kurz HCC, ist eine Virusinfektion der Leber, die äußerst selten in ihrer reinen Form auftritt.

Da diese Viren dennoch an einer Reihe anderer Infektionskrankheiten beteiligt und zudem höchst ansteckend sind, wird in allen Tierarztpraxen gegen die HCC geimpft.

Die HCC-Impfung ist eine sogenannte Core-Impfung, also ein Muss für jeden Rottweilerhalter. Die Impfung steht ausschließlich als Kombinationspräparat zur Verfügung und wird alle drei Jahre im Rahmen der Staupe-Auffrischung mit geimpft.

Leptospirose

Auch die Impfung gegen Leptospirose ist eine Core-Impfung. Die Leptospirose ist eine ansteckende bakterielle Infektion, die beim Rottweiler und auch bei anderen Hunden in einem Zehntel aller Fälle tödlich enden würde, weswegen diese Impfung dringend notwendig ist.

Die Leptospirose-Impfung erfolgt beim Rottweiler in Form der Grundimmunisierung in der 8., 12. und 16. Lebenswoche, aufgefrischt wird anschließend einmal jährlich.

Parvovirose

Die Parvovirose ist eine ansteckende und lebensbedrohliche Infektionserkrankung, die ungeschützte Rottweilerwelpen hauptsächlich zwischen der zweiten und 12. Lebenswoche betreffen kann.

Die Parvovirose ist eng mit der Katzenseuche verwandt und löst auch ähnliche Symptome aus, etwa Fieber, blutige Durchfälle und Apathie. Besonders wichtig ist daher der Impfschutz.

Die ersten Impfungen gegen Parvovirose erfolgen im Rahmen der Grundimmunisierung in den ersten Lebenswochen und nochmals nach einem Jahr. Anschließend muss der Rottweiler alle drei Jahre auffrischend gegen Parvovirose nachgeimpft werden.

Tollwut

Der Rottweiler muss gegen Tollwut geimpft werden
Durch Impfungen ist die Tollwut unter Hunden in Deutschland eigentlich nicht mehr anzutreffen.

Die gefährliche Tollwut gehört zu den ältesten Virusinfektionen der Welt.

In über 90 Prozent aller Fälle verläuft eine Tollwut tödlich. Die Tollwut löst im Verlauf eine Entzündung der Hirnhaut aus und kann sowohl bei Tieren als auch bei Menschen auftreten.

Dank des umfangreichen Impfschutzes bei Tieren ist die Tollwut hierzulande seit Jahren nicht mehr beim Menschen aufgetreten, dennoch stehen auch humane Impfstoffe zur Verfügung.

Der Rottweiler muss in jedem Fall gegen Tollwut geimpft werden. Diese Core-Impfung wird sowohl mit der Grundimmunisierung als auch im Rahmen der alljährlichen Auffrischung durchgefüht. Injiziert werden Totimpfstoffe, bestehend aus Tollwutviren, die inaktiv sind.

Obwohl Tollwut bei Hunden kaum vorkommt, ist dies kein Grund, den Vierbeiner nicht impfen zu lassen. Wildtiere tragen das Virus teilweise immer noch in sich und auch illegal nach Deutschland gebrachte Tiere/Hunde können die Krankheit einschleppen.

Ein Tierarzt darf keinen Rettungsversuch unternehmen, wenn ein ungeimpfter Hund von einem tollwütigen (auch wenn nur der Verdacht besteht) Tier gebissen wurde. Er müsste den Rottweiler dann sofort einschläfern.


Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen

Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen für den Rottweiler
Die Grundimmunisierung erfolgt bereits im Welpenalter. Nach 2-3 Jahren sind Auffrischungsimpfungen notwendig.

Sämtliche der sogenannten Core-Impfungen, die also zum Pflichtprogramm eines jeden Rottweilers gehören, werden im Welpenalter einmal im Rahmen der Grundimmunisierung verabreicht.

Hierzu bekommen die Rottweilerwelpen in ihrer 8., in der 12. und in der 15. oder 16. Lebenswoche einmal eine Kombi-Impfung.

Die Tollwutimpfung und die Leptospiroseimpfung werden anschließend jedes Jahr aufgefrischt.

Der zweite Impfkomlex, bestehend aus Pavovirose-, HCC– und Staupeimpfung wird in der Regel nur alle zwei bis drei Jahre verabreicht.

Viele Tierarztpraxen erinnern ihre tierischen Patienten an die Auffrischungsimpfung, indem der Rottweilerhalter einige Wochen vor dem alljährlichen Termin eine Erinnerungskarte oder Email geschickt bekommt.

Wissenswertes rund um den EU-Heimtierausweis

EU Heimtierausweis
Für Reisen ins Ausland wird der EU-Heimtierausweis benötigt.

Der EU-Hemtierausweis ist ein notwendiges Dokument für Hundehalter, die mit ihrem Rottweiler in der Urlaub ins Ausland fahren wollen.

Ausgestellt wird dieser Ausweise vom Tierarzt. Im Heimtierausweis muss immer vermerkt sein, ob der Rottweiler einen aktiven Impfschutz gegen Tollwut besitzt.

Darüber hinaus muss das Tier gekennzeichnet sein. Bis vor einigen Jahren waren Rottweiler noch durch kleine Tätowierungen im Ohr gekennzeichnet. Mittlerweile wurde diese Praxis aber durch das Chippen des Tieres abgelöst.

Bereits mit wenigen Wochen Monaten kann der Rottweilerwelpe gechippt werden. Hierzu bekommt er einen kleinen Transponderchip mithilfe einer Spritzkanüle appliziert, meist im Bereich des seitlichen Halses.

Mittels eines Transpoderlesegeräts kann die jeweilige Chipnummer ausgelesen und das Tier identifiziert und einem Besitzer zugeordnet werden.

Nützlich ist dieser Chip also nicht nur für geplante Auslandsreisen, sondern auch, wenn der Rottweiler mal auf Abwegen sein sollte. Ist die Mikrochipnummer bei einem Haustierregister, wie beispielsweise Tasso registriert, so können Hund und Halter nämlich wieder vereint werden. Denn entlaufene Hunde werden von Tierheimen oder Tierärzten immer auf einen Chip hin abgesucht. Damit der Hund seinem Besitzer zugeordnet werden kann, muss der Halter seine Kontaktdaten beim Haustierregister stets auf dem neuesten Stand halten.

Weitere mögliche Impfungen für den Rottweiler

Rottweilerwelpen und erwachsene Rottweiler können auch gegen andere Erkrankungen geimpft werden. Der Sinn dieser sogenannten Non-Core-Impfungen, also der Impfungen, die hierzulande keine Pflicht sind, ist umstritten.

Impfungen schützen den Rottweiler
Impfungen schützen den Rottweiler. Aber sind immer alle Impfungen notwendig?

Zu den klassischen Zusatzimpfungen gehören Borreliose, Herpesvirus, Zwingerhusten und Babesiose. Die Wahlimpfungen sind beim Rottweiler jedoch nur dann sinnvoll, wenn er aufgrund seiner Haltungsbedingungen einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist.

Am Beispiel des Zwingerhustens würde dies vor allem Rottweiler betreffen, die im Zwinger mit anderen Hunden gehalten werden, die zu Ausstellungen fahren oder von Hundesittern gemeinsam mit anderen Hunden regelmäßig fremdbetreut werden.

Auch gegen das Herpesvirus ist eine Impfung nur dann notwendig, wenn erhöhte Infektionsgefahr besteht.

Das ist vor allem bei Rottweilerwelpen der Fall, da die Junghunde noch sehr leicht unterkühlen und ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können.

Da Herpesviren sich auf diese Weise leichter verbreiten, muss seitens des Züchters auf eine hohe, der Körpertemperatur des Welpen entsprechende Umgebungstemperatur in der Zuchtbox geachtet werden.

Zudem können sich Welpen bereits im Mutterleib mit den Herpesviren infizieren. Dies führt nicht selten zu Fehlgeburten oder es ereignet sich das unter Züchtern gefürchtete Welpensterben kurz nach der Geburt. Darum sollte bei Zuchthündinnen immer mittels Abstrich überprüft werden, ob das Tier diese Erkrankung bereits hatte (dann besteht keine Gefahr für die Welpen) oder ob sie einen Impfschutz benötigt. Gegen Herpesviren kann sogar noch während der Trächtigkeit geimpft werden.

Babesiose und Borreliose

Sowohl bei der Babesiose als auch bei der Borreliose handelt es sich um Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden.

In der Regel wird der Rottweiler zur Zeckenzeit mit externen Komponenten wie Exspot gegen Zeckenbisse geschützt.

Babesiose durch Auwaldzecke
Babesiose durch Auwaldzecke

Auch Halsbänder und andere Schutzmittel sind verfügbar.  Am leichtesten und effektivsten ist jedoch das Absuchen des Rottweilers nach Zecken nach jedem Spaziergang.

Non-Core-Impfungen gegen Borreliose und Babesiose sind demnach nur in Hochrisikogebieten mit enormem Zeckenvorkommen notwendig, in Deutschland also nicht zwangsläufig.

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Kritik an Impfungen

Hunde würden länger leben
Hünde würden länger leben wenn…
Ein sehr erfolgreiches Buch, welches sich auch mit dem Thema Impfungen befasst. Hunde würden länger leben, wenn …: Schwarzbuch Tierarzt

Impfkritiker warnen vor zu umfangreichen und zu vielen Impfungen, die nicht notwendig sind und das Immunsystem des Rottweilers nur unnötig belasten.

Weitere Informationen findest Du im Buch „Hunde würden länger leben, wenn…

Das Buch setzt sich kritisch mit den Machenschaffen der Pharmaindustrie und der Profitgier der Tierärzte auseinander. Zum Teil ist es etwas zu übertrieben dargestellt.

Das Buch regt allerdings auf jeden Fall zum Nachdenken an und öffnet jedem verantwortungsvollem Hundebesitzer die Augen.

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